Nach der 3. Generation ist alles vergessen
Mir gefällt es zu wissen, was die früheren Mitglieder meiner Familie einmal gemacht haben.
Es ist irgendwie traurig zu denken, daß nach der dritten Generation meist alles vergessen ist.
Die wenigstens von uns wissen, was unsere Ururgroßeltern für Träume oder Pläne hatten, wie sie lebten und was sie bewegte.
Und wie wird das mit uns sein?
Ist das im Zeitalter der Filme, Videos und Fotos anders?
Oder wissen die Urenkel auch nur höchstens Namen und können die Fotos (falls noch vorhanden) kaum zuordnen.
Es ist irgendwie traurig zu denken, daß nach der dritten Generation meist alles vergessen ist.
Die wenigstens von uns wissen, was unsere Ururgroßeltern für Träume oder Pläne hatten, wie sie lebten und was sie bewegte.
Und wie wird das mit uns sein?
Ist das im Zeitalter der Filme, Videos und Fotos anders?
Oder wissen die Urenkel auch nur höchstens Namen und können die Fotos (falls noch vorhanden) kaum zuordnen.
Niwi - 17. Aug, 11:08
10 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
1380 mal gelesen
herold - 17. Aug, 17:54
wenn man der bibel glauben darf, wäre das kennenlernen der 7. generation am interessantesten. ;)
Niwi - 19. Aug, 21:26
warum?
Ist mir da was entgangen?
Ist mir da was entgangen?
steppenhund - 17. Aug, 19:15
Mein Ur-ur-urgroßvater war Bierbrauer in einem Vorort von Prag. Mein Urgroßvater hatte den Traum, sich mit Fotografie das Geld zu verdienen und übersiedelte extra nach Wien dafür. Eine seiner Töchter gab Klavierstunden und bekam im Alter von 60 Jahren noch Heiratsanträge, wenn sie im Zug fuhr.
Mein Großvater war Maler, was die Kinder nicht so leicht vergessen werden, weil in meinem Haus einige seiner Bilder hängen.
Und ab dieser Generation wird gebloggt.
Das bleibt dann für die Ewigkeit:)
Mein Großvater war Maler, was die Kinder nicht so leicht vergessen werden, weil in meinem Haus einige seiner Bilder hängen.
Und ab dieser Generation wird gebloggt.
Das bleibt dann für die Ewigkeit:)
Niwi - 19. Aug, 21:27
Das klingt alles sehr abenteuerlich, find ich super!
Und ja, bloggen ist für die Ewigkeit :-)
Und ja, bloggen ist für die Ewigkeit :-)
tigerhöhle - 17. Aug, 20:23
Zumindest von einer Seite weiß ich ein bisschen: Meine Großmutter kommt aus Ostpreußen, die Eltern hatten einen Bauernhof, die Oma betrieb auf dem Hof einen kleinen Laden mit Getreide, Mehl, Fleisch- und Milchprodukten, Bonbons etc., teils aus eigener Herstellung. 1945 musste meine Oma zusammen mit ihrer besten Freundin fliehen, mit dem Fahrrad über den zugefrorenen Ostseezipfel, wie so viele. Nach Kriegsende landete sie im Ruhrgebiet, arbeite dort am Fließband und häkelte Handschuhe für feine Damen :) Ihre Eltern waren irgendwo in der Nähe bei einem Bauern gelandet, wo sie auf dem Hof halfen und in der Scheune schliefen. Da sind sie, so weit ich weiß, auch nicht mehr lebend weggekommen. Mein Opa stammt aus Schlesien, ebenfalls vom Bauernhof, erzkatholisch großgeworden, war Messdiener, hat die Glocken geläutet und den Blasebalg der Orgel getreten. Kurz vor Ende des Kriegs musste er an die Flak, seitdem hört er kein Vogelgezwitscher mehr. Aus der englischen Kriegsgefangenschaft wurde er früher entlassen, weil er sich freiwillig zur Arbeit unter Tage meldete. Und dann kam das Wirtschaftswunder und die beiden schafften es aus dem Nichts bis ins Eigenheim. Es hat sich mal jemand Entfernteres hingesetzt, alle Zweige von Klan meiner Oma zusammengetragen und sie als rotes Heftchen an alle Erwachsenen weitergegeben. Da war ich noch Kind, ich habe leider keins bekommen.
Falls ich Kinder bekomme, werde ich ihnen erzählen, was ich weiß, aber ich werde die einzige in dem Teil der Familie sein, die die Geschichten weiterträgt, die anderen sind daran nicht interessiert.
Ich glaube auch nicht, dass die Erinnerung von den Medien abhängt, sondern vielmehr davon, wie sehr man in einer Familie aneinander interessiert ist.
Falls ich Kinder bekomme, werde ich ihnen erzählen, was ich weiß, aber ich werde die einzige in dem Teil der Familie sein, die die Geschichten weiterträgt, die anderen sind daran nicht interessiert.
Ich glaube auch nicht, dass die Erinnerung von den Medien abhängt, sondern vielmehr davon, wie sehr man in einer Familie aneinander interessiert ist.
Niwi - 19. Aug, 21:28
Ich denke, es sollte jeder Mensch ein Buch schreiben, eine Art Tagebuch.
Das können dann die nachfolgenden Generationen lesen und feststellen, daß sie auch nicht viel anders sind.
Das können dann die nachfolgenden Generationen lesen und feststellen, daß sie auch nicht viel anders sind.
creature - 19. Aug, 23:03
...und aus den fehlern lernen, keine kriegstreiber und aufwiegler wählen und genau hinterfragen wenn jemand das paradies auf erden verspricht!
Niwi - 20. Aug, 14:34
Ja das auch, das ist auch sehr wichtig!
Helmut (Gast) - 20. Aug, 13:48
Genau creature - bin ich auch Deiner Meinung, denn die Fehler werden sonst von Generation zu Generation weitergegeben.
Außerdem ist es für die Psyche wichtig zu wissen, von wem man eigentlich abstammt, also eigentlich für die Identifikation; dann bracht man keine berühmten Leute nachzuäffen und deren Vorstellungen, sondern man hat eben auch durch einen familieren Hintergrund seinen eigenen persönlichen Wert .
Außerdem ist es für die Psyche wichtig zu wissen, von wem man eigentlich abstammt, also eigentlich für die Identifikation; dann bracht man keine berühmten Leute nachzuäffen und deren Vorstellungen, sondern man hat eben auch durch einen familieren Hintergrund seinen eigenen persönlichen Wert .
Niwi - 20. Aug, 14:37
In vielen Kulturen werden die Alten bzw. Ahnen als sehr wichtig empfunden.
In unserer Kultur vermisse ich das total. Wir haben so einen (beinah schon krankhaften) Jugendkult, daß sich die gesunden Menschen unters Messer legen, nur um ein paar Monate jünger auszusehen.
Ich finde das fragwürdig.
In unserer Kultur vermisse ich das total. Wir haben so einen (beinah schon krankhaften) Jugendkult, daß sich die gesunden Menschen unters Messer legen, nur um ein paar Monate jünger auszusehen.
Ich finde das fragwürdig.
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