Angst vorm Zahnarzt
Ich hab richtig Phobie, wenn es um den Zahnarztbesuch geht. Tage vorher bekomme ich schon Angst und kann vor lauter Stress nicht mehr gescheit essen. In der Nacht davor wälze ich mich mit Alpträumen im Bett herum und war schon 3x beim Zahnarzt bevor der Tag beginnt.
Am Tag des Zahnarztbesuches hab ich voll die Panik. Surfe im Internet und lese von anderen und deren Panik vorm Zahnarzt. Hilft ein bisschen, man weiß, man ist nicht allein.
Heute Mittag ging ich los, Termin um 13.00 h.
Da die Zahnärztin in der Schottenfeldgasse ist, ging ich über die Mariahilferstrasse hin.
An der Ecke Neubaugasse / Mariahilferstrasse treffe ich zufällig die erste Freundin.
Sie war sehr herzlich und umarmte mich. Ich war sehr verhärmt und schämte mich, weil ich mich nicht so unbeschwert freuen konnte. Schließlich wars ja mein Gang zum "Schafott".
Ein paar Schritte weiter sah ich das nächste bekannte Gesicht. Meine Jugendliebe. Gottseidank hat er mich mit der Sonnenbrille nicht erkannt. Aber ich war etwas abgelenkt, 20 Jahre hab ich den nicht gesehen. Oder 25? Weiße Haare hat er bekommen.
Ich wundere mich noch, weil normalerweise treffe ich selten jemanden auf der Mariahilferstrasse. Auf einmal steht eine meiner besten Freundinnen bei der Ampel. Sie war Hose kaufen und fragte mich ob wir auf einen Cafe tratschen gehen wollen. Ich sagte ihr, wohin ich gehen musste und sie heiterte mich ein bisschen auf, soweit man das in dieser Situation machen kann.
Ich fragte noch, ob sie mit mir tauschen wolle.
Sie sagte nein, ...wieder nichts. Also ging ich ein paar Schritte weiter zur Zahnärztin.
Ich trat ins Wartezimmer, keiner da.
Das Herz klopfte und die Hände wurden schwitzig. Ich musste aufs Klo.
Dann saß ich im Wartezimmer herum und versuchte mich selbst zu beruhigen. Ich dachte mir:
Mach es Schritt für Schritt. Die ersten Schritte sind schon getan, ich bin hier. Auch wenn ich jetzt weggehe, habe ich schon gewonnen. Nur muss ich beim nächsten Mal wieder von vorne beginnen.
Der nächste Schritt ist die Untersuchung und die Besprechung.
Danach kann ich immer noch entscheiden, ob ich geh oder bleib.
Der nächste Schritt danach ist die Spritze, wenn ich mich entscheide zu bleiben.
Dann kommt die Einwirkzeit.
Dann das Bohren.
Dann das Einsetzen der Füllungen und und das Reinigen.....usw....
Also ich ließ mir immer ein Hintertürchen offen.
Die Ärztin kam und nahm mich gleich mit ins Patientenzimmer. Ich sagte ihr, daß ich ein Angstpatient bin und schon lange nicht mehr bei ihr war. Sie sah das anhand der Kartei.
Sie meinte, daß wir 2 Zähne machen müssen. Also neue Füllungen. Das dachte ich mir schon. Aber nur von einer. Daß wir alle zwei machen..., na gut.
Sie bereitete die Spritze vor. Ich sagte zur Ordi-Hilfe: Bitte machen sie mir die Brennesseln auf der Hand, damit meine Schmerzaufmerksamkeit dorthin gelenkt wird während der Spritze.
Ich glaube, sie kannte den wienerischen Ausdruck "jemanden die Brennensseln machen" nicht und streichelte meine Hand. Rührend. Aber noch bevor ich mich bemerkbar machen konnte, daß das keine Brennesseln seien, wurde meine Lippe taub.
So gehts auch :-)
Dann warteten wir ein bissl und sie bohrte, bohrte und bohrte, während ich der armen Ordinationshilfe die Hand fest drückte. Wie ein Kind, dabei bin ich ja schon lang erwachsen. Egal!!
Was soll ich Euch sagen, ich habe wie immer bei dieser Ärztin NICHTS gespürt. Nur 2x ein bisschen was, ganz ganz wenig.
Diese ganze Angst FÜR DAS BISSL! Dieser Stress, dieses Nichtessenkönnen, diese Schlaflosigkeit....
Das alles war viel viel schlimmer als der Zahnarzt.
Meine Lippe ist immer noch taub.
Jetzt belohne ich mich mit einem Pudding!
Ach ja, ein Mantra kann auch helfen.
Man sitzt im Stuhl und denkt die ganze Zeit dieses Mantra. Ich übervorsichtige hatte gleich drei Mantras. :-) aber eins reicht vollkommen!
Edit: abends ging ich aus, war im Cafe Orient auf ein Humus und als ich heimging stand ein Cabrio an der Ampel zu meinem Haus mit der Nummerntafel:
W (Wappen) Zahn 3
Ich musste lachen, was für ein Zufall!
Zu Hause wollte ich fernsehen und zappte, bis ich bei einer lustigen Komödie hängen blieb. Es dauerte nicht lange, da kam eine Zahnarztpraxis ins Bild.
Dann stellte sich heraus, daß dieser Zahnarzt eigentlich die Hauptperson in diesem Film ist.
Das wusste ich aber vorher nicht!
Ich hab geglaubt, ich seh nicht richtig! Heute ist anscheinend bei mir der Tag der Zähne!
Am Tag des Zahnarztbesuches hab ich voll die Panik. Surfe im Internet und lese von anderen und deren Panik vorm Zahnarzt. Hilft ein bisschen, man weiß, man ist nicht allein.
Heute Mittag ging ich los, Termin um 13.00 h.
Da die Zahnärztin in der Schottenfeldgasse ist, ging ich über die Mariahilferstrasse hin.
An der Ecke Neubaugasse / Mariahilferstrasse treffe ich zufällig die erste Freundin.
Sie war sehr herzlich und umarmte mich. Ich war sehr verhärmt und schämte mich, weil ich mich nicht so unbeschwert freuen konnte. Schließlich wars ja mein Gang zum "Schafott".
Ein paar Schritte weiter sah ich das nächste bekannte Gesicht. Meine Jugendliebe. Gottseidank hat er mich mit der Sonnenbrille nicht erkannt. Aber ich war etwas abgelenkt, 20 Jahre hab ich den nicht gesehen. Oder 25? Weiße Haare hat er bekommen.
Ich wundere mich noch, weil normalerweise treffe ich selten jemanden auf der Mariahilferstrasse. Auf einmal steht eine meiner besten Freundinnen bei der Ampel. Sie war Hose kaufen und fragte mich ob wir auf einen Cafe tratschen gehen wollen. Ich sagte ihr, wohin ich gehen musste und sie heiterte mich ein bisschen auf, soweit man das in dieser Situation machen kann.
Ich fragte noch, ob sie mit mir tauschen wolle.
Sie sagte nein, ...wieder nichts. Also ging ich ein paar Schritte weiter zur Zahnärztin.
Ich trat ins Wartezimmer, keiner da.
Das Herz klopfte und die Hände wurden schwitzig. Ich musste aufs Klo.
Dann saß ich im Wartezimmer herum und versuchte mich selbst zu beruhigen. Ich dachte mir:
Mach es Schritt für Schritt. Die ersten Schritte sind schon getan, ich bin hier. Auch wenn ich jetzt weggehe, habe ich schon gewonnen. Nur muss ich beim nächsten Mal wieder von vorne beginnen.
Der nächste Schritt ist die Untersuchung und die Besprechung.
Danach kann ich immer noch entscheiden, ob ich geh oder bleib.
Der nächste Schritt danach ist die Spritze, wenn ich mich entscheide zu bleiben.
Dann kommt die Einwirkzeit.
Dann das Bohren.
Dann das Einsetzen der Füllungen und und das Reinigen.....usw....
Also ich ließ mir immer ein Hintertürchen offen.
Die Ärztin kam und nahm mich gleich mit ins Patientenzimmer. Ich sagte ihr, daß ich ein Angstpatient bin und schon lange nicht mehr bei ihr war. Sie sah das anhand der Kartei.
Sie meinte, daß wir 2 Zähne machen müssen. Also neue Füllungen. Das dachte ich mir schon. Aber nur von einer. Daß wir alle zwei machen..., na gut.
Sie bereitete die Spritze vor. Ich sagte zur Ordi-Hilfe: Bitte machen sie mir die Brennesseln auf der Hand, damit meine Schmerzaufmerksamkeit dorthin gelenkt wird während der Spritze.
Ich glaube, sie kannte den wienerischen Ausdruck "jemanden die Brennensseln machen" nicht und streichelte meine Hand. Rührend. Aber noch bevor ich mich bemerkbar machen konnte, daß das keine Brennesseln seien, wurde meine Lippe taub.
So gehts auch :-)
Dann warteten wir ein bissl und sie bohrte, bohrte und bohrte, während ich der armen Ordinationshilfe die Hand fest drückte. Wie ein Kind, dabei bin ich ja schon lang erwachsen. Egal!!
Was soll ich Euch sagen, ich habe wie immer bei dieser Ärztin NICHTS gespürt. Nur 2x ein bisschen was, ganz ganz wenig.
Diese ganze Angst FÜR DAS BISSL! Dieser Stress, dieses Nichtessenkönnen, diese Schlaflosigkeit....
Das alles war viel viel schlimmer als der Zahnarzt.
Meine Lippe ist immer noch taub.
Jetzt belohne ich mich mit einem Pudding!
Ach ja, ein Mantra kann auch helfen.
Man sitzt im Stuhl und denkt die ganze Zeit dieses Mantra. Ich übervorsichtige hatte gleich drei Mantras. :-) aber eins reicht vollkommen!
Edit: abends ging ich aus, war im Cafe Orient auf ein Humus und als ich heimging stand ein Cabrio an der Ampel zu meinem Haus mit der Nummerntafel:
W (Wappen) Zahn 3
Ich musste lachen, was für ein Zufall!
Zu Hause wollte ich fernsehen und zappte, bis ich bei einer lustigen Komödie hängen blieb. Es dauerte nicht lange, da kam eine Zahnarztpraxis ins Bild.
Dann stellte sich heraus, daß dieser Zahnarzt eigentlich die Hauptperson in diesem Film ist.
Das wusste ich aber vorher nicht!
Ich hab geglaubt, ich seh nicht richtig! Heute ist anscheinend bei mir der Tag der Zähne!
Niwi - 9. Mai, 16:05
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