Montag, 26. März 2007

Ein Katzenschicksal

Geschichte erzählt von Astrid und Steffen


Hallo, ich heiße Kerbi,

und wenn Ihr wollt, erzählen Euch die Dosis meine Geschichte:



Jeder der unsere Katzen - Fotos schon kennt, wird sich gewundert haben, daß wir oft von 4 Katzen erzählen, aber bisher nur Micky, Fanny und Flori zu sehen waren. Hier ist er nun, unser "Sorgenkind" Kerbi. Endlich gelang es uns, ein paar Fotos von ihm zu machen, wenn sie auch nicht die beste Qualität besitzen, denn Kerbi hat noch immer vor allen fremden Dingen Angst.

Im März 2006 (es war draußen noch sehr kalt) stand bei uns eines morgens ein schwarzer, unkastrierter Kater vor der Terrassentür. Er schaute sehr jämmerlich aus, war sehr scheu und kam nur näher, wenn Keiner zu sehen war. Aber dann stibitzte er sich blitzschnell etwas Futter aus den Näpfen unserer Katzen, fraß ganz gierig, und rannte wieder fort. Das ging ca. 2 Wochen so. Er ließ sich nicht anfassen und makierte überall auf unserer Terrasse "sein" Revier. Wir riefen dasTierheim in Gera an, und baten um Hilfe. Von dort erhielten wir eine Katzenfalle. Nachdem wir den Kater eingefangen hatten, konnten wir das Häufchen Elend erst richtig sehen. Sein rechtes Auge war krank, er war abgemagert und das Fell voller Zecken. Wir riefen im Tierheim an, und er wurde abgeholt.
Und nun kommt das eingentliche Drama. Noch am selben Tag, brachte man uns den Kater wieder. Er war von der Narkose noch sehr taumelig, denn man hatte ihn nur kastrieren lassen, weiter nichts. Ach ja, man hatte ihm noch eine große Kerbe ins Ohr geknipst, als Erkennungszeichen der Kastration. Mit der Bemerkung: "Ein streunender Kater darf lt. Tierheimsatzung nicht aufgenommen werden", ließ man das arme geschwächte Tier einfach in unserem Garten frei. Wir wehrten uns dagegen, und riefen im Veterinäramt an. Dort bekamen wir die Auskunft: "Schütten sie ihm einen Eimer Wasser drüber, dann meidet er ihre Terrasse und verzieht sich von ihrem Grundstück".
Sprachlosigkeit, uns fehlten die Worte. Wir konnten den traurigen Anblick nicht ertragen und so stellten wir dem Kater (den wir inzwischen auf den Namen "Kerbi" getauft hatten) täglich Futter vor die Tür. Steffen baute in unserer Schuppentür eine Katzenklappe ein. Dort bereiteten wir ihm auch ein weiches Lager. Der Frost draußen nahm aber kein Ende und eines Tages bemerkten wir, daß Kerbi stark hustete. Mit großer Geduld und viel Überlistung durch Leckerlies gelang es uns endlich, Kerbi Ende April in unsere Küche zu locken. Wir entfernten ihm 20 (!) Zecken, sein Fell war hart wie Draht und mit Grindern verkrustet. Wir fuhren mit ihm zum Tierarzt, und er bekam Antibiotika. Sein Auge wurde mit behandelt. (Der Tierarzt schätzt Kerbi auf 5 - 6 Jahre, soll er schon so lange streunern)? Zu Hause büxste Kerbi aber sofort wieder aus. Nach zwei Tagen, ich (Astrid) saß gerade auf der Bank auf der Terrasse, kam Kerbi um die Ecke gelaufen. Zielstrebig lief er auf mich zu, und sprang auf meinen Schoß. Ich wußte nicht ob ich lachen oder weinen sollte. Ich nahm Kerbi vorsichtig in den Arm und streichelte ihn. Das Eis war gebrochen. Er hatte begriffen, daß wir ihm helfen wollen, und daß er hier Futter und einen Schlafplatz vor findet.

Seit Juli, kommt Kerbi nun auch mit zu uns in die Wohnung. Er frißt drin und schmust ohne Ende. Auch sein Schlafplatz wurde unterdessen ins Haus verlagert. Kerbi ist ein wunderbarer Kater, sein Fell ist weich und glänzend wie Seide geworden, er weicht mir nicht mehr von der Seite. Nur ein Problem besteht immer noch, denn er verträgt sich nicht mit Micky. Sieht er diesen, fällt er ihn sofort aus dem Hinterhalt an und zieht Micky einen Scheitel. Flori und Fanny behaupten sich, sie lassen sich nichts gefallen, aber Micky ist so ein Angsthase und das nützt Kerbi natürlich aus.

Kurz vor Weihnachten konnten wir Kerbi in einTraum zu Hause vermitteln. Er sollte zu einer Frau mit erwachsener Tochter umziehen, welche beide mit noch einer Katze in einem kleinen Häuschen mit großen Garten wohnen. Kerbi trat dort in den Hungerstreik, er pullerte in die Wohnstube, biß und kratzte die Dosi und lag später nur noch apathisch da. Er verweigerte jegliche Nahrung. Die Frau wußte keinen Rat und brachte uns Kerbi zurück.
Zu Hause war sofort wieder alles in Butter.
Kerbi müßte als Einzelkatze vermittelt werden, wo er alleine im Mittelpunkt steht und nur ER alle Streicheleinheiten für SICH alleine bekommt. Das wäre natürlich toll.
Anderseits müssen wir auch eingestehen, daß wir Kerbi ganz sehr lieb haben, und er hat sich UNS als Dosis ausgesucht, und möchte unbedingt mit hier wohnen bleiben. Er darf es auch, wir geben ihm ein zu Hause, nur muß er unbedingt lernen, daß auch er sich unterordnet, denn bei uns leben ja noch 3 Katzen. Es kann nicht sein, daß wir jeden Tag aufpassen müssen, wo er sich gerade auf hält, nur damit Micky nichts passiert.

Geschichte erzählt von den "Dosis" Astrid und Steffen, mit freundlicher Erlaubnis hier in Niwis Blog zu lesen.
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